5. Lehrgangsmodul

Wärmebrücken an Bauteilschnittstellen

Ausgangslage

An die Sanierung von Gebäuden und an neu zu errichtende Gebäude werden immer höhere Anforderungen die Energieeffizienz gestellt. Ein Mittel um diesen Anforderungen gerecht zu werden ist die Verbesserung der Wärmedämmung der Außenbauteile. Je besser die einzelnen Bauteile gedämmt sind, desto größer wird der Einfluss lokaler Schwachstellen im Dämmsystem. Hierbei handelt es sich um sogenannte Wärmebrücken. Diese können unterschiedliche Gründe haben. Zu einem großen Teil kann ihr Einfluss aber bei fachgerechter Planung und Ausführung auf der Baustelle minimiert werden. Oftmals führen diese Wärmebrücken nicht nur zum Verlust eines Teils der zur Beheizung aufgewendeten Energie, sondern auch zu Schäden an der Baukonstruktion. Insbesondere in der Bauausführung wird dieser Problematik noch nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Ursache dafür ist zum Teil ein mangelndes Verständnis der bauphysikalischen Zusammenhänge. Häufig rücken diese erst in den Fokus der Beteiligten, wenn es zu sichtbaren Schäden gekommen ist. Diese sind dann allerdings in den meisten Fällen nur mit sehr hohem Aufwand zu beheben.

 

Lösungsansatz

Das Modul Wärmebrücken an Bauteilschnittstellen trägt zum Verständnis der hygro-thermischen Zusammenhänge in den Außenbauteilen eines Gebäudes bei. Die Einflüsse der Baustoffeigenschaften und des konstruktiven Aufbaus der Bauteile auf die wärmetechnischen und feuchtetechnischen Verhältnisse werden erläutert. Insbesondere die Schnittstellen an Materialwechseln in den Bauteilen und/oder die Schnittstellen beim Zusammentreffen unterschiedlicher Bauteile werden hierbei betrachtet. An diesen Schnittstellen treffen nicht nur die Leistungen unterschiedlicher Gewerke aufeinander, sondern es kommt hier auch sehr oft zur Bildung von Wärmebrücken. In der Übungswerkstatt werden im Praxistraining die unterschiedlichen Konstruktionen hergestellt. Hierbei werden diese einmal in fachlich korrekter Art und Weise ausgeführt und einmal mit den häufig in der Baupraxis auftretenden Fehlern. Die so entstandenen Übungsstücke werden vergleichend unter anderem mit einer Infrarotthermokamera untersucht und so die Auswirkungen der Fehler visualisiert. Den Teilnehmenden wird auf diese Art und Weise verdeutlicht, wie wichtig die exakte Ausführung der entsprechenden Details auf der Baustelle ist.

AUSZUBILDENDE

Methode

Die Erfahrungen der Teilnehmenden mit den Auswirkungen Wärmebrücken werden in einer Diskussion zusammengetragen und daraus die Arten von Wärmebrücken sowie deren mögliche Folgen abgeleitet. In einem Vortrag werden die grundlegenden bauphysikalischen Vorgänge vermittelt. In einer praktischen Übung in der Werkstatt werden ausgewählte Details in Kleingruppen gebaut. Die Ausführung erfolgt für jedes Detail einmal als korrekt ausgeführte und einmal fehlerhafte Variante. Im Anschluss erfolgt eine Überprüfung mit der Infrarot-Thermokamera zur Visualisierung der Fehler.

 

Dauer & Ablauf

In einer gelenkten Diskussion werden anhand von Praxisbeispielen die Arten von Wärmebrücken und ihre Folgen erörtert (zwei UE). Die grundlegenden bauphysikalischen Vorgänge werden erläutert (eine UE). In einer Praxisübung werden in Kleingruppen zum Vergleich eine korrekte und eine fehlerhafte Variante einer Konstruktion ausgeführt (vier UE). Die beiden Varianten werden zur Visualisierung der Unterschiede mit einer Infrarot-Thermokamera untersucht (eine UE).

 

Ergebnis

Die Teilnehmenden kennen die typischen Arten von Wärmebrücken und damit verbundene Schadensbilder. Sie kennen die grundlegenden bauphysikalischen Vorgänge im Zusammenhang mit dem Wärme- und Feuchteschutz von Gebäuden. Sie können die Folgen einer fehlerhaften konstruktiven Ausführung der entsprechenden Detaillösungen an Wärmebrücken abschätzen. Sie sind in der Lage, die vorgegebenen Konstruktionen korrekt auszuführen. Über die Einsatzmöglichkeiten einer Infrarotkamera zur Qualitätssicherung und zur Analyse aufgetretener Schäden sind sie informiert. Die Teilnehmenden haben die Auswirkungen ihres Handelns auf die anderen Gewerke erkannt und sind zum Thema der Nachhaltigkeit sensibilisiert.

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